Astrid Roth (l.), Lektorin und Regisseurin, Martina Rester (r.)
Astrid Roth begleitet mich seit vielen Jahren als Lektorin und Regisseurin.

Die Podcastreihe „Erzählhorizonte“ bildet mein eigenes literarisches Schreiben ab und zeigt mich als Sprecherin.

„Erzählhorizonte“ ist eine Sammlung von sehr unterschiedlichen Texten: autobiografischen, märchenhaften, dokumentarischen, poetischen oder essayistischen. Jeder einzelne von ihnen spannt einen und gemeinsam spannen sie mehrere Horizonte auf. Durch das Erzählen entsteht etwas Atmosphärisches. Eine Projektionsfläche für den Zuhörer, die geeignet ist, die eigenen inneren Bilder beim Hören entstehen zu lassen. Es sind Geschichten, die ich ganz bewusst mündlich weitergebe, in der Hoffnung, durch den Klang meiner Stimme mit ihnen zu unterhalten, und zu berühren. Lachen, Weinen, das Fürchten lehren oder zum Nachdenken bewegen, wir sind als Menschen mit Sprache begabt und schaffen durch unsere eigene Sprache Erlebnisräume für uns selbst und für Andere.

Sprache gestaltet Räume, die wir in unseren Gedanken betreten und bewohnen können. Was wir erleben, wenn wir uns aufs Zuhören wirklich einlassen, berührt uns und kann auch manchmal helfen, das, was wir in der realen Welt täglich sehen, hören und erfahren, auf eine andere Weise zu betrachten und neu zu bewerten. Die „Erzählhorizonte“ ermöglichen auch mir selbst den Blick auf andere Lebensmöglichkeiten, die ich im Schreiben und Vorlesen erproben kann.

2. Episode Hinterwelt (5 Folgen)

Die „Hinterwelt“ ist eine frei erfundene Welt, die von literarischen Figuren bewohnt wird, eine Landschaft in meinen Gedanken. Es handelt sich also nicht um einen wirklichen Ort oder reale Menschen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und ihren Schicksalen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Die „Hinterwelt“ ist von einer bäuerlichen Kultur geprägt, auf die vielfältige Schatten fallen. Dort lebt im Wechsel der Jahreszeiten „die Frau mit den Zauberhänden“, die es vermag, Dingen und Menschen eine neue, die ihnen eigene Ordnung zu geben. Eine Begegnung mit ihr ist heilsam.

Host: Martina Rester, Regie und Beratung: Astrid Roth, Produktion: Spotting Image GmbH Cologne/Berlin

1. Episode „Die Wolkengängerin — Chronik eines Abschieds“ (6 Folgen)

Ich erzähle von den letzten Monaten im Leben meiner Mutter. Es geht um Demenz, Abschiednehmen, die Zeit der Pandemie. Aber es gibt auch immer wieder leichte, heitere Momente, in denen ich mich mit meiner Mutter tief verbunden fühle. Die Begegnungen mit ihr berühren mich besonders da, wo wir beide belebt aus ihnen hervorgegangen sind. Dieses Gefühl von Lebendigkeit stärkt mich und lässt mich zuversichtlich ohne sie weiterleben.

Host: Martina Rester, Regie und Beratung: Astrid Roth, Produktion: Spotting Image GmbH Cologne/Berlin